Der Leiter des chemischen Labors der Dr. Marx GmbH, Herr Alfred Ewen, hat auf den im Februar 2016 organisierten Treffen der Anwender von SHIMADZU TOC-Geräten einen Vortrag über die Bestimmung des TOC in stark partikelhaltigen Abwässern halten.

Das Labor nimmt sowohl in Frankreich an Ringversuchen teil, wo Abwasserproben auf 2 mm gesiebt werden, als auch in Deutschland, wo sie auf 1 µm gefiltert werden. Bei der Auswertung der französischen Ringversuche (AGLAE) ist klar geworden, dass in Deutschland die Messunsicherheiten für den TOC bei partikelhaltigen Abwässern wohl völlig unterschätzt werden. Zumindest bieten deutsche Ringversuchsauswertungen kein realistisches Bild des TOC in realen Abwässern, da es sich bei auf 1 µm gefilterten Proben schon eher um den DOC als den TOC handelt.
Auch ist aufgrund dieser vereinfachten deutschen Ringversuche nicht klar, ob in Deutschland - wie in Frankreich - etliche Labors mit nicht angepasster Probenvorbereitung und / oder ungeeigneten Geräten den TOC-Gehalt in partikelhaltigem Abwasser systematisch unterschätzen. Wenn die Partikel, die nach eigenen Untersuchungen oft Glühverluste von mehr als 90 % haben und daher im wesentlichen organischer Natur sind, bei der Probenvorbereitung nicht hinreichend zerkleinert werden oder aber aufgrund zu enger Dimensionen der Messgeräte nicht bis in den Verbrennungsofen gelangen, führt dies zwangsläufig zu Unterbefunden.
Nach unserem Kenntnisstand werden zurzeit in Deutschland und in Frankreich Ringversuche vorbereitet, die zur Klärung dieser Problematik beitragen sollen.