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Chemische Analytik / Produktanalysen, Materialprüfung und Wareneingangskontrolle

Während die physikalischen Untersuchungen und Materialprüfungen im engeren Sinne von unseren Kollegen der Materialprüfstelle durchgeführt werden, führt unser Labor die ergänzenden chemischen Untersuchungen durch.

Im direkten Kundenauftrag führen wir auch Wareneingangskontrollen durch, Neben den unten aufgeführten Materialien untersuchen wir daher auch Stoffe und Gemische auf Identität und Reinheit.

Dabei kommen nicht nur nationale und internationale Normen zum Einsatz sondern auch Kundenmethoden. Gerne entwickeln wir auch selbst Methoden nach Kundenvorgaben.

Untersuchung von Streusalz

Wir untersuchen Streusalz, Salzlaken und Streusalz / Granulatgemische auf ihre Hauptbestandteile (Natrium, Kalium, Calcium, Magnesium, Chlorid und Sulfat) sowie auf mögliche Verunreinigungen (z. B. Schwermetalle, Cyanide, ...).

Streusalz

Untersuchung von Sand

Bei der Untersuchung von Sand ist zu unterscheiden, ob es sich um "Spielsand" (Sand für Kinderspielplätze) oder sonstigen Sand handelt.

Bei Spielsand wird unter Bezug auf einen Erlaß des Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz NRW vom 21.11.2018 zum Vorsorgenden Gesundheitsschutz für Kinder auf Kinderspielflächen“, veröffentlicht im Ministerialblatt für das Land Nordrhein-Westfalen Nr. 30 vom 12.12.2018, S. 659 ff, auf Arsen, Blei, Cadmium, Chrom gesamt, Nickel, Quecksilber und Thallium untersucht.

Neuerdings haben wir auch vereinzelte Anfragen nach der Untersuchung von Bausand auf korrosionsfördernde Eigenschaften. Auch diese Analysen nach der technischen Regel GW 9 (A) des DVGW können wir durchführen:

  • In der anteigten Paste: Wassergehalt, spezifischer elektrischer Widerstand, pH-Wert,
  • Im wässrigen Auszug: pH-Wert, Leitfähigkeit, Alkalinität, Chlorid, Sulfat, Permanganatindex,
  • Im salzsauren Auszug: Sulfat,
  • Sowie Acidität, Sulfid und abschlämmbare Bestandteile.

Außerdem bestimmen wir nach DIN 16502 den Säuregrad nach Baumann-Gully.

Spielsand

Untersuchung von Gesteinskörnungen inkl. RC-Material

Gesteinskörnungen finden u.a. als Zuschlag für Beton Verwendung oder zur Herstellung von Asphalt. Sie stammen entweder aus natürlichen Lagerstätten oder fallen bei der Wiederverwertung von Baustoffen oder als industrielles Nebenprodukt an. Zu diesen Nebenprodukten zählen beispielsweise Hochofenschlacke (HOS), Stahlwerksschlacke (SWS), Steinkohlenflugasche (SFA) oder Gießerei-Kupolofenschlacke (GKOS).

Neben physikalischen Tests sind auch chemische Prüfverfahren, vor allem in der DIN EN 1744-1, normiert. Zu den üblichen Tests zählen z. B. der Methylenblau-Test (Feinanteil), wasserlösliche Chloride, wasserlösliche Sulfate, Gesamtschwefel, säurelösliche Sulfate und Sulfide, Wasserlöslichkeit und Glühverlust. All diese Tests nach DIN EN 939-9 bzw. DIN EN 1744-1 können von unserem Labor durchgeführt werden.

Da aber einige saarländischen Firmen auch Gesteinskörnungen nach Frankreich exportieren, untersuchen wir zusätzlich einige Parameter nach französischen Methoden, so z.B. die in Kalkwasser löslichen Alkalien (alcalins solubles dans l'eau de chaux) nach der Methode lpc N° 37 (techniques et méthodes des laboratoires des ponts et chaussées).

RC-Material hingegen wird außer auf PAK und Mineralölkohlenwasserstoffe auch auf Schwermetalle im wässrigen Eluat untersucht.

RC-Material

Untersuchung von Zement

ZementEs gibt - durchaus auch von Land zu Land innerhalb der EU unterschiedlich - eine Vielzahl von Zementen, die sich z.T. seit Jahren bewährt haben. Darunter auch etliche Sonderzemente, also solche mit zusätzlichen oder besonderen Eigenschaften. Die Norm DIN EN 197 Teil 1 legt die Eigenschaften für 27 unterschiedliche Normalzementprodukte und ihre Bestandteile fest. In der Norm werden auch chemische Anforderungen fest gelegt.

Die Prüfverfahren werden in DIN EN 196 beschrieben. Wir analysieren nach DIN EN 196-2 den Glühverlust, Sulfat, den in Salzsäure und Natriumcarbonat unlöslicher Rückstand, den in Salzsäure und Kaliumhydroxid unlöslicher Rückstand, Sulfid, Mangan und die Hauptbestandteile Siliciumdioxid, Eisen(III)-oxid, Aluminiumoxid, Calciumoxid und Magnesiumoxid.

Außerdem können wir in Bohrmehl von Beton nach saurem Aufschluss den Chloridgehalt bestimmen und auf den Chloridgehalt im Zement umrechnen. Diese Untersuchung ist wichtig für die Beurteilung bestehender Bauwerke aus armiertem Beton wie z. B. Brücken.

Untersuchung von Beton

ChloridIn unserem Labor kann die grobe Zusammensetzung von erhärtetem Beton (Zement und Zuschlag) nach DIN 52170 mithilfe des Kohlendioxidgehaltes, des Glühbeständigen und des säurelunlöslichen Rückstands vorgenommen werden. Außerdem untersuchen wir Zement und Zuschlagstoffe (Gesteinskörnungen, Flugasche, ...).

Zuschlagstoffe für Beton müssen gewissen Anforderungen genügen, so bspw. auch Flugasche, die wegen ihrer puzzolanischen Eigenschaften zugegeben wird. Wir untersuchen Flugasche nach DIN EN 450 bzw. EN 451-1, EN 196-2 und EN 197-1 (Glühverlust, Chlorid, Schwefeltrioxid, freies Calciumoxid, reaktionsfähiges Calciumoxid, reaktionsfähiges Siliciumdioxid, Siliciumdioxid, Aluminiumoxid und Eisen(III)-oxid, Gesamtgehalt an Alkalien, Magnesiumoxid und lösliches Phosphat).

Gewisse gelöste Stoffe im Wasser können den Beton selbst oder die Bewehrung angreifen. Dazu zählen Säuren, die ab einem pH-Wert < 6,5 zu einer Einschätzung des Wassers als betonangreifend führen. Neben den freien Säuren sind aber auch Gase, die in Wasser gelöst Säuren bilden, zu beachten, wie beispielsweise Schwefelwasserstoff oder Schwefeldioxid. Auch sogenanntes "kalklösendes" Kohlendioxid kann - wie die Säuren - Calciumhydroxid auflösen. Daneben führen gewisse Ionen wie Magnesium oder Sulfat zu Austauschreaktionen und können den Beton ebenfalls angreifen, Chlorid hingegen fördert die Oxidation der Bewehrung.

Wir untersuchen Wasser nach DIN 4030 "Beurteilung betonangreifender Wässer, Böden und Gase" und ordnen es den entsprechenden Expositionsklassen zu. Unsere Kollegen von der Materialprüfstelle können darüber hinaus eine detaillierte Beratung über die Auswahl des geeigneten Betons anbieten.

Außerdem können wir in Bohrmehl von Beton nach saurem Aufschluss den Chloridgehalt bestimmen und auf den Chloridgehalt im Zement umrechnen. Diese Untersuchung ist wichtig für die Beurteilung bestehender Bauwerke aus armiertem Beton wie z. B. Brücken.

Untersuchung von Asphalt

AsphaltAsphalt ist ein Gemisch aus dem Bindemittel Bitumen und Gesteinskörnungen, das vor allem im Straßenbau verwendet wird. Bitumen, der bei der Vakuumdestillation von Erdöl gewonnen wird, ist dabei im Gegensatz zum früher verwendeten Teer (oder Pech) weitgehend frei von polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK).

Zwar ist Teer in den alten Bundesländern seit den 70ger Jahren für den Einsatz im öffentlichen Straßen- und Wegebau verboten, trotzdem wird Ausbauasphalt und Straßenaufbruch noch immer auf PAK untersucht. Der Gehalt an PAK entscheidet dann über die Art der Wiederverwendung (Heißmischverfahren / Kaltmischverfahren). Wir analysieren daher Bohrkerne und Fräsgut auf PAK.

Außerdem untersuchen wir Füller auf Calciumhydroxid.

Untersuchung von Kunststoffen

GranulatWir untersuchen im Auftrag verschiedener internationaler Hersteller das zumeist aus Altreifen hergestellt Granulat für Kunstrasenplätze auf Schwermetalle und andere Inhaltsstoffe. Daneben wird auch der Kunstrasen selbst von uns untersucht.

Auch Kunststoffmatten, die aus Sicherheitsgründen unter Spielgeräten auf Kinderspielplätzen ausgelegt werden, untersuchen wir nach EN 71 - 3 und nach der Bodenschutzverordnung.

Außerdem untersuchen wir im Auftrag der Hersteller Kunststoffgranulate auf gewisse Inhaltsstoffe.

Schließlich sind wir in die Qualitätssicherung von Produktionsprozessen eingebunden und analysieren beispielsweise den Restmonomergehalt an Styrol und Methylstyrol in Polystyrol.

(Bild: Kunststoffgranulate in verschiedenen Farben für Kunstrasen)

Untersuchung von Chemikalien

Im CarlingRahmen der Eingangs- oder Prozesskontrolle beauftragen uns Industriekunden mit der Identitätsprüfung und Reinheitskontrolle von Chemikalien oder Materialien. Dabei erstellen wir auch nach Kundenvorgaben spezifische Analysenmethoden. Einige Beispiele seien hier aufgeführt:

  • Reinheitskontrolle von verschiedenen Chemikalien
  • Verbotene zinnorganische Verbindungen in Gummi
  • Kohlenstoffgehalt und Wassergehalt in Rohbenzol
  • Kohlenstoffgehalt in Teer
  • Styrol und Methylstyrol-Restmonomere in Polystyrol
  • Flammpunktsbestimmungen