Schon seit Jahren bietet das Labor der Dr. Marx GmbH Durchfluss- und Abflussmessungen an. Bisher wurden diese Messungen vor allem im Rahmen von 24 h Probenahmen bei Kunden durchgeführt und dienten u. a. der Kontrolle der dort fest installierten Messeinrichtungen.
Diese verfügen entweder über Venturi-Kanäle oder aber (Dreiecks)wehre, so dass bei bekannter Kennlinie nur durch die Messung der Höhe des Wasserspiegels der Abfluss berechnet werden kann.
Während die fest installierten Messeinrichtungen beim Kunden die Höhe des Wasserspiegels meist mit Ultraschallsonden oder vereinzelt mit piezoresistiven Sonden (Druckmessung) ermitteln, arbeiten unsere beiden ISCO 4230 pneumatisch. Dabei wird der Druck gemessen, der nötig ist, um Luftblasen in das Wasser einzuperlen. Der nötige Druck entspricht dem Druck der Wassersäule, und außer der Einbauhöhe über dem Kanalgrund werden keine weiteren Angaben für die Höhenbestimmung benötigt.
Um Abflussmessungen auch durchführen zu können wenn keine ortsfesten Messstrecken vorhanden sind, insbesondere in kommunalen Abwasserkanälen, hat das Labor zwei mobile Wehre verschiedenen Durchmessers beschafft. Diese werden an Teleskopstangen durch den Schacht bis in den Kanal eingebracht und zur Kanalwand hin mit Luftkissen abgedichtet.
Diese Methode stößt bei großen Kanaldurchmessern an ihre Grenzen. Dort bietet sich vielmehr die Geschwindigkeitsflächenmethode an. Bei bekannter Kanalgeometrie kann nur durch Messung der Höhe des Wasserspiegels das durchströmte Kreissegment berechnet werden. Durch Multiplikation mit der mittleren Geschwindigkeit ergibt sich daraus der Durchfluss.
Ein Möglichkeit zur Messung von Höhe und mittlerer Geschwindigkeit ist die Kombination einer piezoresistiven Sonde mit einer Ultraschallsonde.
Diese sind fest auf einer Edelstahlplatte montiert, die mit weiteren Edelstahlelementen zu einem Kreisring mit gewünschtem Durchmesser erweitert werden können.
Dieser wird in den Kanal eingebaut und mithilfe einer Spreizvorrichtung befestigt ohne dass dafür Löcher in die Kanalwand gebohrt werden müssten.
Kürzlich haben wir diese Technik erstmals in einer saarländischen Kommune eingesetzt, um 48 h den Durchfluss zu messen und anschließende automatische Probenahmen zu planen.
(Juli 2019)
